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Austria Börsenbrief
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Enpal schiebt Heliad an

18.01.2023 | Austria Börsenbrief Nr. 03/2023

Die Heliad-Aktie (ISIN DE000A0L1NN5 – Euro 5,20) zog in der vergangenen Woche um weitere 13% an, nachdem schon die ersten Handelstage des neuen Jahres deutliche Zuwächse brachten. Seit Jahresbeginn steht damit inzwischen ein erfreuliches Plus von 39% zu Buche. Hinter diesem Kurszuwachs steckt mehr als eine bloße technische Reaktion auf die deutlichen Kursverluste des vergangenen Jahres. Zum einen hat die volumenseitig mit Abstand größte Portfolioposition flatexDegiro (ISIN DE000FTG1111 – Euro 7,84) kursseitig seit Jahresanfang eine Erholung von bislang 24% gezeigt, was vor dem Hintergrund des inzwischen wieder freundlicher werdenden Börsenumfelds und eines damit einhergehenden steigenden Handelsinteresses der Privatanleger zu sehen ist. Abseits dieser ersten Hoffnungszeichen für ein sich wieder belebendes operatives Geschäft wurde die flatexDegiro-Aktie unseres Erachtens im Dezember 2022 ohnehin erheblich stärker abgestraft, als dies auf Basis der Anfang Dezember publizierten Gewinnwarnung (wir berichteten) gerechtfertigt war. Die jüngste Kurserholung der flatexDegiro zog nun auch die Heliad-Notierung mit nach oben. Stärker positiv für den Aktienkurs der Heliad dürften jedoch die Nachrichten aus dem Portfolio gewirkt haben, allen voran betreffend dem Photovoltaikverleaser Enpal.

„Heliad: Deutliche Aufwertung bei Enpal?“ titelten wir Ende November in Ausgabe 46/2022. Nun kann das Fragezeichen gestrichen werden, denn Heliad meldete in der vergangenen Woche, dass Enpal seine Series D Runde mit weiteren 200 Mio. Euro Eigenkapital abgeschlossen hat, wodurch Heliad eine Aufwertung des Investments im „hohen einstelligen Millionen- Bereich“ erwartet. Zuvor hatte bereits das Wall Street Journal über den Deal berichtet, wonach Enpal nun mit 2,4 Mrd. USDollar, bzw. 2,2 Mrd. Euro bewertet werde, zitierte das Blatt Insider. Das sei mehr als doppelt so viel wie bei der vorherigen Finanzierungsrunde im Jahr 2021, so das Wall Street Journal. Der Abschluss dieser neuen Eigenkapitalrunde erfolgte damit nur wenige Wochen nach der Einwerbung zusätzlicher Refinanzierungsmittel in Höhe von 855 Mio. Euro, womit sich das gesamte Finanzierungsvolumen, bestehend aus Fremd- und Eigenkapital nun auf über 1,8 Mrd. Euro summiert.

Heliad weist darauf hin, sich im Juli 2021 mit einem „hohen einstelligen Millionenbetrag“ an der Series C beteiligt zu haben. Nach unseren Recherchen hat Heliad damals 7,5 Mio. Euro investiert. Es ist ein schöner Erfolg, dass dieses Investment bereits nach rund 18 Monaten eine Verdopplung aufweist. Das ist in einer Marktphase, in der Wachstumsunternehmen teilweise erhebliche Bewertungsverluste zu verzeichnen hatten, alles andere als selbstverständlich. Bei Enpal liefen die Geschäfte zuletzt extrem stark. Erst 2018 gegründet ist Enpal heute die Nr. 1 der am schnellsten wachsenden Energieunternehmen in Europa (FT1000 Ranking 2022 von Financial Times & Statista), hat bis heute 30.000 Kunden in Deutschland und installiert derzeit über 2.000 zusätzliche Solaranlagen pro Monat. Der Umsatz vervierfachte sich im vergangenen Jahr nach Unternehmensangaben auf mehr als 400 Mio. Euro, wobei das Start-up inzwischen "nachhaltig profitabel" sei, so Gründer Mario Kohle (38).

Die Enpal-News sind nicht alles. Bereits am 2. Jänner meldete Heliad, dass die Razor Group, eine 2020 gegründete eCommerce- Holding, welche Amazon-Shops und -marken aufkauft und zu weiterem Wachstum verhilft, im Rahmen einer Series C Finanzierungsrunde weitere 70 Mio. Euro Eigenkapital erhielt. Für diese Finanzierungsrunde wurde offiziell nicht genannt, wie sich die Unternehmensbewertung veränderte, aber wir gehen aufgrund der Marktlage von einer etwas geringeren Bewertung als zum Einstiegszeitpunkt seitens Heliad im dritten Quartal 2021 aus. Dennoch werten wir es als positives Signal, dass sich mit L Catterton einer der erfahrensten, finanzstärksten und auf die Konsumgüterbranche spezialisierten Private Equity Investoren mit einem hohen Betrag engagiert hat. Nach unseren Recherchen wird die Enpal-Aufwertung für Heliad ein Mehrfaches stärker positiv als die Razor-Abwertung negativ wirken, womit beide Effekte zusammen einen spürbar positiven Effekt auf den Heliad-NAV je Aktie haben sollten.

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