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Vermeiden Sie typische Anlegerfehler!
23.09.2020 | Aktien-Spezialwerte Nr. 20/2020 Einige unserer Leser berichten immer wieder einmal, dass ihnen auf Basis unserer Empfehlungsliste der Schritt zum entschlossenen Investieren schwer fällt. Ein Grund dafür liegt sicherlich darin, dass die teilweise starken Pluszeichen bei vielen Titeln auf unserer Empfehlungsliste eine gewisse Scheu mit sich bringen, in diese Titel noch einzusteigen oder zuzukaufen. Dies zeigen Leserkommentare immer wieder. Eine prinzipielle Scheu davor, bei schon gut gelaufenen Titeln noch einzusteigen, dürfte aber einer der größten Anlegerfehler sein. Diese Scheu liegt im sogenannten Ankereffekt begründet. Wie viele Untersuchungen aus der „Behavioral Finance“ zeigen, wirken bestimmte historische Kursmarken oft als eine Art psychologischer Anker und fließen stark in die Entscheidung ein, ob eine Aktie aktuell (nicht) gekauft oder (nicht) verkauft wird. Das führt häufig zu klaren Anlagefehlern.
Unser Rat: Ignorieren Sie den auf unserer Empfehlungsliste angegebenen Empfehlungskurs genauso wie ihre persönlichen Einstiegskurse bei ihren Anlageentscheidungen! Schauen Sie anstatt dessen auf der Empfehlungsliste in die dort angegebene Spalte „Kaufzone“. Notiert die Aktie in dieser Kaufzone, kann noch zugegriffen werden. Völlig unerheblich ist dagegen, ob das Papier schon mehrere Jahre auf der Empfehlungsliste verzeichnet ist und ob und in welchem Maße die bislang aufgelaufene Performance ein Plus oder ein Minus zeigt. Nur weil eine Aktie schon weit gestiegen ist, heißt das eben nicht, dass sie nicht noch viel weiter steigen kann. Auch aufgrund starker Kursverluste vermeintlich günstige Aktien müssen keinesfalls Schnäppchen sein, sondern können ebenso nach den ersten 90% nochmals weitere 90% verlieren. Für die Entscheidung, ob ein Titel gekauft werden sollte oder nicht, ist allein der Abgleich des gegenwärtigen Kurses mit dem aktuell ermittelten fairen Wert und dem Chancen-/Risikoverhältnis entscheidend. Ob ein Titel dagegen gemessen an irgendeinem Ankerkurs leicht im Verlust, leicht im Gewinn, stark im Verlust oder stark im Gewinn liegt, ist für die zukünftige Performance völlig unerheblich. Aktien haben kein Gedächtnis und erinnern sich nicht an individuelle Einstiegskurse von Investoren. Langfristig folgt der Kurs dem Unternehmenstrend und der gehorcht eigenen Gesetzen und schert sich nicht darum, wann und zu welchem Kurs irgendein Anleger eingestiegen ist.
Der Neueinstieg kann also auch bei Titeln unserer Empfehlungsliste mit bereits starken Pluszeichen höchst sinnvoll sein. Ein Beispiel hierfür sehen wir aktuell
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