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Aktien Spezialwerte
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AT&S mit Tagesplus von 17,4%

02.06.2021 | Aktien-Spezialwerte Nr. 11/2021

Die am Dienstagnachmittag veröffentlichte Meldung der AT&S zum bedeutendsten Investitionsvorhaben in der Unternehmensgeschichte hat der Aktie an der Wiener Börse ein Tagesplus von 17,4% gebracht. Die Nachricht ist so bedeutend, dass sie eine unverzügliche Würdigung verdient, so dass wir in dieser Ausgabe ausnahmsweise an dieser Stelle auf die Thematisierung allgemeinerer Fragen verzichten und sogleich auf Firmenspezifika eingehen wollen: AT&S-Firmenchef Andreas Gerstenmayer plant die Errichtung eines neuen Produktionskomplexes mit einer Gesamtgröße von rund 200.000 m² für zusätzliche IC-Substrate-Kapazitäten in Malaysia. Dafür stehen in den Jahren 2021 bis 2026 Investitionen von bis zu 1,7 Mrd. Euro an. Das Projekt, für das die Zustimmung des Aufsichtsrats noch ausständig ist, „basiert auf und steht unter dem Vorbehalt der geplanten Zusammenarbeit mit zwei führenden Herstellern für High-Performance-Computing-Halbleitern, mit denen langfristige Verträge abgeschlossen werden sollen“. Mit der Unterzeichnung dieser Verträge werde zeitnah gerechnet, so AT&S.

Die erfreulichste Überraschung für uns ist, dass es AT&S zu gelingen scheint, ein solches Megaprojekt ausdrücklich ohne Kapitalerhöhung zu stemmen. Dies soll dadurch gelingen, dass rund die Hälfte des Investitionsvolumens durch Finanzierungsbeiträge der Kunden bereitgestellt wird. Das zeigt die gute Verhandlungsposition von AT&S und den massiven Bedarf der Großkunden an den betreffenden Kapazitäten. Letzteres ist kein Wunder, denn ABF-Substrate werden für High-Performance-Prozessoren benötigt, die in den boomenden Bereichen Hochleistungsrechner, Datenzentren, Gaming, 5G, Automotive und KI Anwendung finden. Es werden noch über Jahre deutliche Angebotsknappheiten bei ABF-Substraten erwartet, siehe dazu auch unsere Ausführungen in der letzten Ausgabe. AT&S plant den Baubeginn der neuen Produktionsstätte für die zweite Jahreshälfte 2021 und den Start der Serienfertigung für Ende 2024. Die derzeit geplanten Kapazitäten können bei vollständiger Auslastung ein zusätzliches Umsatzpotenzial von bis zu 1 Milliarde Euro pro Jahr generieren. Gerstenmayer prognostiziert für den Fall der Projektrealisierung für das Geschäftsjahr 2025/26 nunmehr einen Umsatz von rund 3 Mrd. Euro und eine EBITDA-Marge von 27% bis 32%.

Nach Adam Riese ergibt dies ein EBITDA-Ziel von rund 900 Mio. Euro, was massiv über den bisherigen, auch schon beeindruckenden Zielen liegt, die durch den Ausbau am Standort Chongqing (wir berichteten) bis zum Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von über 2 Mrd. Euro und eine EBITDA-Marge von 25 bis 30% ermöglichen sollten (EBITDA mithin rund 550 Mio. Euro). Zum Vergleich: im jüngst abgeschlossenen Geschäftsjahr 2020/21 wurden Umsätze von 1,2 Mrd. und ein EBITDA von 246 Mio. Euro generiert. Im Fall der Projektrealisierung in Malaysia können sich AT&S-Aktionäre also auf viele Jahre mit starkem Wachstum einstellen, auch wenn diese Expansionspläne vorübergehend die Bilanzrelationen verschlechtern würden. Aus unserer Sicht werden diese steigenden Risiken aber dadurch deutlich gemildert, dass AT&S bei dem Megaprojekt starke Partner im Rücken hat. Insgesamt werden die Nachteile unseres Erachtens klar durch die erheblichen zusätzlichen Ertragspotenziale überkompensiert, zumal es für den fairen Wert der Aktie sehr deutliche positive Konsequenzen hat, dass auf verwässernde Kapitalerhöhungen verzichtet werden kann. Auch unter Einberechnung erheblicher Risikoabschläge heben wir unser Kursziel daher von 45 Euro auf 55 Euro an und empfehlen die Aktie ab sofort unter 32 Euro (bisher: unter 27 Euro) zum Kauf. Sollte das Projekt in den kommenden Jahren planmäßig realisiert werden können, wären die Risikoabschläge dann sukzessive auszupreisen, womit der faire Wert sukzessive nach oben anzupassen wäre.

Freundliche Börsentage wünscht Ihnen Ihr

Raimund Klapdor

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