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Aktien Spezialwerte
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AT&S nutzt Angebotsknappheiten

19.05.2021 | Aktien-Spezialwerte Nr. 10/2021

AT&S hat am Dienstag erfreuliche Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020/21 vorgelegt. Der Konzernumsatz lag mit 1.188,2 Mio. Euro (Vorjahr: 1.000,6 Mio.) und einer Steigerung von 19% auf Rekordniveau. Währungsbereinigt stieg der Konzernumsatz sogar um 22%. Das EBITDA kletterte um 26% auf 245,7 Mio. Euro (Vorjahr: 194,5 Mio.), womit die EBITDA-Marge auf 20,7% (Vorjahr: 19,4%) stieg. Damit wurde die mit Vorlage der Neunmonatszahlen angehobene Guidance (Umsatz: +17% bis +19% nach zuvor prognostizierten +15% und unverändert prognostizierte EBITDA-Marge 20% bis 22%) gut erreicht. Unter dem Strich verblieb ein Konzernergebnis von 47,4 Mio. Euro (Vorjahr: 19,8 Mio.), bzw. ein Gewinn je Aktie von 1,01 Euro (Vorjahr: 0,30), wovon als Dividende 0,39 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,25) ausgeschüttet werden sollen. Für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 ist weiteres Wachstum vorgesehen. Das Umsatzwachstum soll 13% bis 15% betragen und unter Berücksichtigung von Sondereffekten in der Höhe von rund 40 Mio. Euro aus dem Anlauf der neuen Produktionskapazitäten in Chongqing wird eine bereinigte EBITDA-Marge zwischen 21% und 23% erwartet. Aus diesen Zielwerten ergibt sich ein EBITDA rund um 300 Mio. Euro für das laufende Jahr. Obwohl dieser Zielwert etwas unter dem liegt, was Analysten zuletzt erwartet hatten, reagierte die Aktie am Dienstag zunächst positiv auf die Vorlage der 2020/21er Zahlen und die erstmals gegebene 2021/22er Guidance, gab im späten Handel aber leicht nach.

Die Finanzvorständin Simone Faath betonte in der Bilanzpressekonferenz, dass das aktuelle Geschäftsjahr im Rahmen der Planungen die Spitze der Investitionen markiere. Tatsächlich sind für Basisinvestitionen (Erhaltung und Technologie-Upgrades) in Abhängigkeit von der Marktentwicklung bis zu 100 Mio. Euro, für den schnelleren strategischen Ausbau der neuen Kapazitäten insbesondere im Werk Chongqing III bis zu 450 Mio. Euro und weitere rund 80 Mio. Euro aufgrund von Periodenverschiebungen zwischen den Geschäftsjahren vorgesehen. Operativ wird sich AT&S im laufenden Jahr auf den Produktionsanlauf der neuen Kapazitäten im Werk III in Chongqing konzentrieren. Auf Basis der zunehmenden Digitalisierung aller Lebensbereiche und einer boomenden Nachfrage nach Kommunikationsinfrastruktur und Rechenkapazitäten werten wir es als höchst sinnvoll, dass AT&S in zusätzliche Kapazitäten investiert und insbesondere die Marktposition im Bereich ABF Substrate wesentlich ausbaut. Für diesen Markt werden noch auf Jahre hinaus Angebotsknappheiten erwartet. Aktuell fehlt weltweit ungefähr die Produktionskapazität von zwei Fabriken, um die gegenwärtige Nachfrage voll abzusättigen. Auf Grund der stark erwarteten Nachfragetrends in den kommenden Jahren würde nach Markteinschätzungen von AT&S die weltweite Angebotslücke bis 2027 (ohne weitere Ausbauentscheidungen seitens der Anbieter) sogar auf das Äquivalent von sechs bis zwölf Produktionswerken ansteigen.

Wir sehen daher gute Chancen, dass sich der massive Ausbau der Substrate-Kapazitäten für AT&S-Aktionäre auszahlen wird, auch wenn die hohen Investitionen erhebliche Mittel binden, was in der aktuellen Phase die Eigenkapitalquote belastet. Bereits per 31.03.2021 ist trotz eines um 5,5% auf 802,0 Mio. Euro absolut gestiegenen Eigenkapitals die Eigenkapitalquote im letzten Geschäftsjahr auf 33,6% (Vorjahr: 41,0%) gesunken und die Nettoverschuldung von 246,7 Mio. Euro auf 508,5 Mio. Euro angestiegen. Damit wird aktuell die Ziel-Eigenkapitalquote von 40% unterschritten, aber AT&S ist wirtschaftlich stabil genug aufgestellt und verfügt unseres Erachtens immer noch über ausreichende Bilanzpuffer, um die angekündigten Investitionen ohne Kapitalerhöhungen stemmen zu können.

Unser Fazit: Bei AT&S läuft alles im Plan und die Österreicher sind auf einem guten Kurs, das in den nächsten Jahren anvisierte extreme Umsatz- und Ergebniswachstum (Mittelfristguidance 2023/24 von 2 Mrd. Umsatz bei EBITDA-Margen von 25% bis 30%) zu erreichen. Vor diesem Hintergrund bleibt die Aktie sehr chancenreich und in Schwächephasen kaufenswert.

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